Das passiert einem Funkamateur ständig.
Man ist im Urlaub. 822 km Luftlinie von zu Hause weg. In einem Gebiet, in dem es so gut wie keine deutschen Touristen gibt und kaum jemand Englisch spricht. Man flaniert durch die Gegend, kauft einen Fisch, läuft zur nächsten Sehenswürdigkeit und macht ein Foto. Plötzlich läuft jemand fremdes stramm auf einen zu. Schaut dir tief in die Augen und du fragst dich, was will der von mir? Und dann: „Sorry, are you Timo DK4ZZ?“ und jetzt erkennst du das Handfunkgerät an seinem Gürtel. Ahh ein anderer Funkamateur auf Urlaub. Aber woher weiß er, wer ich bin. Laufe ich doch in zivil durch die Gegend, keine Rufzeichen auf dem T-Shirt oder ähnliches. Wie kann das passieren?
Kartenansicht Spaziergang mit meiner YL am 25.07.2024 durch Wladyslawowo. Wir waren auch im Wasser, aber da hatte ich den Tracker besser nicht in der Hosentasche 🙂 Der GPS-Empfang ist in der Hosentasche auch nicht der Beste, daher fehlen manchmal ein paar Wegpunkte oder es sieht aus, als ob wir durch den Hafen geschwommen wären 🙂
Es gibt das aprs Projekt. aprs steht für Amateur Radio Position System. Per Funk wird der genaue Standort an verteilt eingerichtete Empfangsstationen übermittelt, die wiederum die Daten per Internet an einen zentralen Server weiterleiten. So kann man auf der Karte sehen, wer wo ist. Ich hatte, genau wie Mariusz mit dem Rufzeichen SP5MPK, meinen aprs-Tracker dabei und eingeschaltet. Mariusz hat dies auf der Karte gesehen und bemerkt, dass wir nur wenige 100 Meter auseinander standen. Also machte er sich vom Strans aus auf die Suche und anhand meiner aktuellen GPS-Koordinaten konnte er mich schnell finden. Irgendwie schön, wenn man plötzlich jemand neues kennenlernt. Wir haben kurz miteinander gesprochen, schnell ein Foto gemacht und hoffen, uns mal wieder zu treffen. Mariusz, an dieser Stelle einen schönen Gruß. 73
