Endfed Antenne EFHW Antenne warum einen Kondensator einbauen?

Ich stehe ja eigentlich auf symmetrische Antennen mit entsprechender Einspeisung. Für meine Portable-Aktionen (hier dazu mehr) habe ich aber mal meinen vor Jahren gewickelten 1:64 UnUn aus der Kiste geholt. Denn Endgespeist ist einfacher und schneller aufgebaut, soll ja angeblich auch gut funktionieren und lässt sich gut anpassen. Ich musste mich aber erst einmal wieder mal ein wenig in die Materie einlesen. 1:64 macht heute scheinbar niemand mehr. 1:49 ist wohle gerade der Bringer. Also schnell mal was Neues gewickelt. Anleitungen gibt es zum Beispiel hier vom Heinz auf YouTube. Wer selbst eine Endgespeiste Antenne bauen will, sollte sich dieses Video einmal ansehen.

In den ganzen Berichten über den Selbstbau dieser Antennen wird immer ein Kondensator verwendet. Warum, wird selten erwähnt. Ich habe mal gemessen, wie sich der Kondensator auswirkt und muss sagen, der macht schon Sinn. Satt einem Antennendraht habe ich einen Widerstand mit ca. 2500 Ohm an dem Ausgang des 1:49 Transformator angeschlossen. Für das Funkgerät, bzw. dem Messmittel sieht es dann aus, wie eine echte Antenne. Das Messmittel war übrigens ein Nano-VNA. Hier die Ergebnisse.

VSWR-Verlauf ohne Kondensator

VSWR-Verlauf 1 bis 30 Mhz ohne Kondensator

Hier der VSWR-Verlauf (Stehwelle) über einen Bereich von 1 bis 30 MHz. Wir erkennen, dass dieser Transformator unterhalb ca. 3 MHz nicht gut funktioniert. Das VSWR ist recht hoch, fällt dann aber steil ab auf brauchbare Werte unter 2 und bleibt dort bis ca. 16 MHz. Ab hier steigt das VSWR stetig an, bis es am Ende der Skala auf über 2.6 Ansteigt. Wäre das eine echte Antenne, könnte der Tuner im Funkgerät eine Anpassung noch schaffen. Das ist gut, geht aber besser.

VSWR-Verlauf mit Kondensator

VSWR-Verlauf 1 bis 30 Mhz mit Kondensator

Hier das Ergebnis der gleichen Messung, jedoch mit dem Kondensator. Das VSWR ist am Anfang noch immer gleich schlecht/gut. Jedoch fällt die Kurve genauso steil ab, um in einen guten Bereich zu kommen. Hier sogar noch besser als bei der Messung ohne den Kondensator. Ab ca. 16 MHz verhält sich das System jedoch nun völlig anders. Statt nach oben, geht die Kurve jetzt nach unten, was gut ist. Will man die Antenne auf den oberen Bändern nutzten, ist der Kondensator auf jeden Fall zu empfehlen. Er bewirkt ein besseres VSWR, also eine bessere(s) Stehwelle(nverhältnis).

Und so war der Messaufbau

Zunächst habe ich ein paar Widerstände in Reihe geschaltet, bis ich einen Wert hatte, der ungefähr dem eines endgespeisten Drahtes einer halben Wellenlänge hat. Also ca. 2,4 kOhm.

Widerstandskette am Ohm-Meter angeschlossen

Ermittelter Wert der Widerstandskette = 2396 Ohm.

Diese Kette an Widerständen habe ich dann an den Anschluss vom Transformator angelötet, an dem normalerweise der Antennendraht angeschlossen wird. Das andere Ende der Widerstandskette wurde an Masse (Ausleiter Koaxialkabel) angeschlossen. Somit simuliere ich einen Antennendraht mit einer Impedanz von ca. 2,4 kOhm am Einspeisepunkt.

Da es sich um einen 1:49 Transformator hat, wird der Wert von 2,4 kOhm um den Faktor 49 geteilt und man erhält ca. 48 Ohm, was nahe an dem liegt, was unser Funkgerät gerne sehen würde. Das sind 50 Ohm.

Kondensatur an der PL-Buchse

Hier sieht man den Kondensator. Ein Anschluss an Mittelpin, der andere an der Masse.

Kondensator 1000pF 3000 Volt

Es wurde ein Keramikkondensator (kerko) mit 1000 pF Kapazität und 3KV Spannungsfestigkeit genommen.

So, das war es schon. Fragen? Nutze die Kommentarfunktion.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert